Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung werden kompetente Vermittler zwischen den Sprachen und Kulturen immer wichtiger. Ob es sich um den neuesten fremdsprachigen Bestseller, um ein Gespräch zwischen Politikern aus verschiedenen Ländern, um Berichte internationaler Presseagenturen oder um die Abwicklung von Exportgeschäften geht – vieles bliebe den meisten Menschen unzugänglich, würden Übersetzer und Dolmetscher es nicht sprachlich für die jeweilige Zielgruppe erschließen. Hieraus ergibt sich ein vielseitiges Berufsbild, da die moderne Gesellschaft in allen Bereichen unterschiedliche und hohe Anforderungen an professionelle „Sprachmittler“ stellt.
Laut einer EU-Studie aus dem Jahr 2009 wächst die gesamte Sprachenindustrie in Europa jährlich um mindestens 10 Prozent. Bis 2015 soll allein der Sektor Sprachdienstleistungen – dazu zählt die EU-Studie Übersetzungen, Verdolmetschung, Softwarelokalisierung und „Websiteglobalisierung“ – ein Marktvolumen von 11,06 Milliarden Euro in Europa erreichen. Mehr als dreiviertel aller Industrieunternehmen in Deutschland haben Bedarf an Sprachdienstleistungen.
Der Übersetzer arbeitet an der schriftlichen Übertragung von Texten, während der Dolmetscher für die mündliche Vermittlung zuständig ist.
Die Berufsbezeichnungen „Übersetzer“ und „Dolmetscher“ sind in Deutschland nicht geschützt. Gerade deswegen ist es unabdingbar, der beruflichen Tätigkeit eine fundierte Ausbildung zugrunde zu legen und einen anerkannten Titel zu erlangen. Die Ausbildung zum Übersetzer oder Dolmetscher erfolgt in der Regel an an privaten Einrichtungen wie z. B. ELOQUIA, sowie an Universitäten, Fachhochschulen und Fachakademien (z.B. in Bayern). Bei den Industrie- und Handelskammern (IHK) und an den Prüfungs- und Oberschulämtern kann anschließend eine Abschlussprüfung abgelegt werden.